Kinder in Suchtfamilien

Haben es Kinder aus Suchtfamilien schwerer im Leben?

Mit welchen Schwierigkeiten müssen diese Kinder rechnen? Und werden sie ebenfalls süchtig?

Hallo Zusammen, ich bin Karin und ich begrüße Dich herzlich auf meinem Blog. Du bist hier genau richtig, wenn du nach Informationen über Alkoholismus und Co – Abhängigkeit suchst.

Das heutige Thema berührt mich selbst immer wieder, da ich ebenfalls in einer Suchtfamilie groß geworden bin. 

Wie fühlt sich eine normale Kindheit an?

Sarah, 7 Jahre alt, weiß es nicht, denn sie wächst, zusammen mit ihrem Bruder Paul in einer Suchtfamilie auf. Heute sagt man dazu „Dysfunktionales Familiensystem“. Sarah würde dieser Ausdruck missfallen, denn er beschreibt nicht im Ansatz die Wirklichkeit von ihrem Leben.
Der Tagesablauf ist durchtränkt von Angst, Unsicherheit und Einsamkeit.

Eine Mutter die nur noch traurige Blicke wirft und sich oftmals sehr merkwürdig verhält. Sarah glaubt manchmal, sie sei schuld an dem ganzen Dilemma. Nämlich, dass Papa sich manchmal so komisch verhält, doch dies redet ihr Paul jedes Mal aus.

Und Paul ist ihr größerer Bruder, er weiß mehr und hat „fast“ immer Recht. Wenn Paul nicht recht hat, behält Sarah dies für sich, denn Paul hält ihre Gespräche mit den Bäumen und ihren Tieren für Humbug, Blödsinn… Sarah sieht dies anders.

Es kommt zu Gewaltausbrüchen und exzessiven Trinkgelagen, die oft tagelang anhalten. Sarah zieht sich nun immer mehr in ihre eigenen Welten zurück und Paul musste sich schon 2-mal schützend vor seine Mutter stellen.
Die Situation ist außer Kontrolle geraten. Sarah und Paul beginnen nun bestimmte Rollen einzunehmen.

Die Einnahme einer Rolle passiert unmerklich und unbewusst. Diese Rollen sind ein Schutzmechanismus von Kinder, die in einer Suchtfamilie aufwachsen. 

Sehr intensiv haben sich, unabhängig voneinander, die amerikanischen Autorinnen Sharon Wegscheider (1988) und Claudia Beck auseinandergesetzt.

Sharon Wegscheider:

1. Rolle: Der Held
2. Rolle: Das schwarze Schaf
3. Rolle: Das stille, verträumte Kind
4. Rolle: Der Clown

Paul und die Rolle des Helden

• Diese Rolle ist nicht geschlechtsspezifisch.

• Es sind oftmals die Ältesten in der Geschwisterreihe.

• Ist der Gute innerhalb der Familie – reguliert somit das Familiengeschehen (sein Vorteil und sein Nutzen).

• Hilfreich innerhalb der Familie und auch Außerhalb der Familie.

• Sie sorgen für Anlass der Freude, Stolz und Hoffnung.

• Überverantwortlich, scheinen selbst keine Probleme zu haben.

• Suchen sich im Erwachsenenalter oftmals eine*n Partner*in mit Suchtproblematik.

• Sehr Leistungsfähig, oftmals sehr erfolgreich in Sport und Beruf.

• Sind häufig in Helferberufen tätig.

Fazit:

Das Wohl des Kindes steht an erster Stelle. Informiere Dich bitte und hole dir unbedingt Unterstützung.

Du kannst mich jederzeit kontaktieren. Ich helfe Dir gerne weiter. 

Notfallnummer für Familien: 01573. 08 79 834

Alkoholismus ist eine Familienerkrankung und betrifft die gesamte Familie.

Wie genau sich diese Erkrankung auf die Kinder auswirkt, weiß keiner 100 % ig.

Aus eigener Betroffenheit, kann ich dir nur sagen, dass ich viele Jahre benötigte, um meine Kindheitserlebnisse positiv zu verarbeiten. Viele klärende Gespräche mit meinem Vater waren dafür nötig. Mein Vater konnte seine Alkoholsucht erfolgreich stoppen und wir hatten das Glück, uns friedlich von einander zu verabschieden. Dafür bin ich sehr dankbar. 

Hilfe für Betroffene

  • NACOA Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e.V
    mit Sitz in Berlin.
  • AL-Anon

Im 2. Teil betrachten wir die Situation von Sarah etwas genauer. 

Ich wünsche Dir nun viel Kraft und Mut und bleib gesund.

Herzlichst Karin